Geschichte Suomi Natura

Bei meiner ersten Reise nach Lappland im 1983 zusammen mit einem Rheinfischer hätte ich nicht gedacht, dass von nun an die Fische mein Leben mitbestimmen und den Grundstein für ein erfolgreiches Unternehmen bilden werden.

1984–1987: Die Anfänge

Während dieser Reise ins nördliche Finnland, welche noch zur Zeit des kalten Krieges stattfand, lernte ich Martti Korhonen kennen. Er war staatlicher Angestellter und für eine Fischerei in Mittelfinnland zuständig. Er erklärte mir auf eindrückliche Art die Problematik der Fischerei dieser Region. Die Seen in Mittelfinnland waren mit Barschen (Egli) überbevölkert. Diese Fische wurden daher nur als Futter für Nerz- oder Fuchsfarmen verwendet. Die Binnenfischerei war damit nicht lukrativ und führte dazu, dass viele Fischer arbeitslos waren. Mit dem Wissen, dass Egli in der Schweiz sehr beliebt sind und mit der Situation konfrontiert, dass diese in Finnland nur für Tierfutter verwendet werden, reifte sofort die Geschäftsidee. Bereits 1984 fingen wir daher an, diese zu fangen und junge Finnen auszubilden, die diese dann zu zarten Filets verarbeiteten. Diese wurden in Portionen von 180g vakuumverpackt, tiefgefroren und am Ende der Fangzeit in die Schweiz transportiert. Wie richtig vermutet, war in der Schweiz für diese Qualitätsprodukte ein Markt vorhanden. Die Gastronomen waren begeistert von der Qualität. Viele zählen immer noch zu unseren treuen Kunden, da sie wissen, dass wir der Qualität verschrieben sind.

Haus in Finnland 1984 von Stefan Berger, Start Suomi Natura

Fischerhafen von Olhava (FIN) 1985

Fischverarbeitung in Olhava

Matti Muhonen beim fischen um Mitternacht

1988–1993: Es nimmt immer mehr Gestalt an – neue Geschäftsideen

Der Grundstein für die Firmengründung war somit gelegt und Suomi Natura wurde aus der Taufe gehoben. Nach 4 Jahren Aufbauarbeit in Lappland zählten mittlerweile 30 bis 40 Fischer zu unseren Lieferanten. An einigen Tagen, wurden uns bis zu 2000 kg Fisch angeliefert. Diese Menge konnte mit der vorhanden Infrastruktur nicht mehr am gleichen Tag verarbeitet werden. Daher wurde ein Teil in unserer neu eingerichteten Tiefkühlanlage sofort bei –40° Celsius schockgefroren um diese später in unserem Fischwerk in Kaiseraugst weiterzuverarbeiten. Aufgrund der warmen Temperaturen im Sommer geht die Ausbeute an Barschen im Hochsommer zurück. Um diese Zeit optimal zu überbrücken, suchten wir nach Alternativen und realisierten sehr schnell, dass in dieser Zeit die Waldböden mit einem wunderschönen Beerenteppich überzogen sind. Wir engagierten ortsansässige Leute um diese einzusammeln. Damit die einzigartige Qualität der wild gewonnen Beeren beibehalten werden konnte, wurden diese sofort nach Anlieferung tiefgekühlt.So sammelten wir im Sommer bis 40 Tonnen Beeren die wir an unsere Kunden verkaufen konnten.

Matti Muhonen

Stefan Berger im Element

Fischverarbeitung in Augst

1994–2004: Neue Horizonte – neue Marktgegebenheiten

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der damit verbundenen Öffnung des baltischen Raums, kamen sehr schnell neue Lieferanten mit Eglifilets auf den Schweizer Markt.Viele davon sogar mit finanzieller Unterstützung aus der Schweiz (EDA etc.). Die Folgen in der Schweiz waren deutlich spürbar und durch den Preiszerfall mussten einige Betriebe schliessen. Dank unseres erweiterten Sortiments und unserer Kreativität konnten wir uns einer Schliessung entziehen Wir orteten neue Geschäftsfelder, intensivierten unsere Zusammenarbeit mit Warenhäusern (z.B Manor). Unsere damals durchgeführten Live Degustationen waren legendär. Unter anderem lancierten wir unsere Filets als «Knusperli», (Egli im Bierteig) und etablierten weitere Convenience Produkte. Diese Produkte verkauften wir auch gleich selber an Marktständen. Mit Hilfe von renommierten Küchenchefs verfeinerten wir alte finnische Rezepte und fingen mit der Produktion unserer «Suomi Heringsrollen» an. im Weiteren stellten wir verschiedene Fischsalate her, welche bis heute in Märkten wie Globus, Manor, etc. verkauft werden.

Degustation bei Manor

Fischverkauf direkt an Endverbraucher in Augst

2005–2008: Beständig und etabliert

Durch die ständige Erweiterung der Produktepalette auf Fisch, Fischprodukte, Beeren und Pilze, konnten wir unsere Kundschaft deutlich vergrössern. Das bedeutete für uns, neue Sammelgebiete zu finden und neue Mitarbeiter zu schulen. Erste Schritte in Estland haben wir bereits 1998 versucht. Doch diese scheiter te aufgrund der Zusammenarbeit mit unserem lokalen Partner. Im Jahre 2005 entschlossen wir uns, einen weiteren Versuch zu wagen. Nach 3 Jahren intensiver Aufbauarbeit, können wir mit Stolz behaupten, unser Ziel erreicht zu haben.

Egli, Zander, Pilze und Beeren aus Estland
– wo die Natur zu Hause ist

2009–2013: Neue Herausforderungen – neue Produkte

Um den Produktionsstandort in Mustvee am schönen Peipsi-See in Estland aufzubauen und weiter zu entwickeln, gründeten wir die Firma Suomi-Natura Estonia Oü mit Standort Tallinn. Von 2008 bis 2013 führten wir unser Geschäft von Tallinn sowie von der Schweiz aus. In Estland stand die Produktion, Produktentwicklung, Logistik, Zertifizierung nach FOS, etc im Mittelpunkt und in der Schweiz der Verkauf, damit die langjährige Kundschaft optimal mit unseren hervorragenden Produkten bedient werden konnte. Parallel dazu wurde in Estland der Verkauf typisch schweizerischer Produkte lanciert. Wir duften verschiedene bekannte Schweizer Marken im Baltikum vertreten, und deren Produkte vertreiben. Dazu gehörten unter anderem Marken wie Emmi, Kambly, Camille Bloch, Läckerli Huus. Dieses Geschäft brach jedoch mit der Abwertung des Euros vs. Schweizer Franken in sich zusammen.

2014–2015: Ausbau Kunden Schweiz und Deutschland

Nach Abschluss der Aufbauarbeiten in Estland wurde der Geschäftsmittelpunkt der Suomi Natura wieder in die Schweiz an den ursprünglichen Standort, Hauptstrasse 15, 4302 Augst zurückverlegt. Der Verkauf, die Verkaufsabläufe, die Lagerhaltung, die Feinverteilung etc. wurden optimiert. Die Lagerhaltung sowie die Feinverteilung wird nun durch die Firma Murpf, Tiefkühllogistik in Hägendorf sichergestellt. Somit können wir uns nun mit unserem Kernthema Wachstum beschäftigen. (Marketing und Kundenbetreuung). Doch auch die Produktentwicklung wurde in die Schweiz verlegt. Für die weitere Expansion in Deutschland gründeten wir Suomi-Natura Deutschland. Von unserem Lager in Müllheim, können wir nun die deutsche Kundschaft unter anderem mit den feinen Läckerli Huus Produkten optimal versorgen.

Suomi Natura Hauptsitz
Hauptstrasse 15
4302 Augst

2016–2018: Neue Produkte – Qualitätsversprechen

Der Fokus liegt nun auf der Weiterentwicklung unserer Kernprodukte aus «Lake & Forest» d.h. Fische, Pilze und Beeren. Zudem liegt uns am Herzen, dass wir nur Produkte verkaufen, die Nachhaltig gewachsen sind. Produkte sowie uns die Natur diese gibt. Daraus entwickeln wir neue Fischprodukte wie Zander- und Eglifilets im Weinteig auf Twanner Art. Neu sind auch die Zanderfilets Royal in diversen Grössen. Alle diese Artikel hat der Markt sehr gut aufgenommen und sie überzeugen auch kritische Stimmen dank ihrer überzeugenden Qualität. Sie sind auf vielen Speisekarten von renommierten Häusern aufgeführt, was uns mit Stolz erfüllt, da wir ja wissen, dass jeweils nur wenige Innovationen sich am Markt be haupten können.In dieser Periode galt es aber auch, die Zusammenarbeit mit unseren Partnern noch weiter zu vertiefen, da wir nur eine Chance haben am Markt zu bestehen, wenn die geforderte Qualität erfüllt ja übertroffen wird. Frische und Nachhaltigkeit sind bei uns nicht Schlagworte, nein, sie werden gelebt. Beeren und Pilze werden in den Wäldern von Estland von Hand wild geerntet und die Fische stammen aus dem Peipsisee, wo die Fischerei strengen Auflagen unterliegt, damit sich der Fischbestand auch immer naturgetreu erholen kann. Wir kontrollieren die ganze Lieferkette, kennen unser Produzenten und können so unser Qualitätsversprechen halten.

Zander und Egli im Weinteig «Twanner Art»

Zander Royal

2019–2020: Marke Suomi Natura etabliert sich im Detailhandel

Unsere Spezialitäten Eglifilets premium, Zanderfilets Royal, Eglifilets im Bierteig und Zanderknusperli werden unter der Marke Suomi Natura im Handel angeboten, damit auch der Endkonsument von der hervorragende Qualität unserer Produkte profitieren kann. Die Marke mit den Qualitätsprodukten ist drauf und dran, nach der Gastronomie nun auch den Endkonsumenten zu erobern. Die Packungen sind in einem blauen resp. grünen Farbton gehalten und symbolisieren See, Frische und Qualität und sind bereits bei Manor, Hieber (D) und weiteren Verkaufsstellen erhältlich. Auch Pilze und Beeren aus Wildsammlung werden demnächst folgen.

Stefan Berger

Suomi Natura Retail-Packungen